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:: concert diary ::

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sorry, we couldn't translate this part yet (we probably never will), so for now you'll get the german version instead.
if you want to help, send us your translation and we'll put it up here. thanks.

26.10.1996

jugendfreizeitstätte seesen

mit 'my tea dream'

bereits eine woche nach unserem live-debut folgt unser erstes 'headliner'-konzert. im vorfeld gab es ein ganz schönes chaos um die frage, wer mit uns spielen wird. wir hatten prinzipiell die möglichkeit, uns selbst darum zu kümmern, und 'my tea dream' (eine junge band aus hildesheim) waren von anfang an unsere wunschkandidaten - ihre melancholisch-eindringliche musik war einfach perfekt, um die atmosphäre aufzubauen, in der wir selbst gerne spielen wollten. unser ziel war es, einen gemeinsamen konzertabend zu gestalten - und als sich nach einigen (terminlichen) querelen tatsächlich die möglichkeit bot, zusammen zu spielen, waren wir überglücklich!

die planung dieses auftritts drehte sich um die hauptfrage, wie wir ein möglichst 'atmosphärisches ganzes' erzeugen können, bzw. wie wir die üblichen 'amosphärekiller' umschiffen, ohne unnötigen aufwand zu betreiben. so kamen wir dazu, den ganzen bühnenbereich mit schwarzem samt einzukleiden und ihn damit sozusagen 'unsichtbar' zu machen (das genügt einigen neugierigen anwesenden bereits, um mit uns eine 'grufti-band' zu erwarten, was wir sehr amüsant finden...); wir hängten überall zitate von interessanten denkern wie c.g. jung, erich fromm, else lasker-schüler oder hermann hesse auf (das loriot-zitat 'frauen haben auch ihr gutes' haben wir uns allerdings verkniffen - wer weiß, wie das verstanden worden wäre...); die bühnenbeleuchtung war minimal und fand unterstützung von ein paar kerzenständern; schließlich lag sogar die konserven-musik vor den auftritten bzw. in der umbaupause ganz in unseren händen, und selbstvertändlich kamen hier nur passende, ruhigere klänge zum zuge.

die veranstalter rechneten (natürlich hinter vorgehaltener hand) mit höchstens 30 besuchern. wenn man die umstände bedenkt, war das sehr realistisch. tatsächlich finden sich im laufe des abends insgesamt allerdings etwa 170 leute ein - unter anderem unsere ersten bekennenden, auswärtigen fans aus clausthal-zellerfeld, die uns auf dem 'birkenstokk' kennenlernten.

'my tea dream' beginnen dann diese herbstliche nacht mit einem etwa 45 minütigen set und bescheren den anwesenden u.a. mit 'colours' und dem traumhaft-traurigen 'birthday song' zwei der absoluten höhepunkte des abends. das publikum reagiert dankbar mit mehr als höflichkeitsapplaus! übrigens ist dies das erste konzert, bei dem marc für uns die technik und den mix übernimmt, was sich als unglaubliche hilfe erweist. ganz davon abgesehen, daß man endlich richtig hören kann, was auf der bühne passiert...

die kurze umbaupause überbrückt in angenehmer laut(leise)stärke jarre's 'waiting for cousteau' - so reißt die spürbare atmosphärische dichte nicht ab sondern hält sich bis zu den eröffnenden walen und dem so eingeleiteten 'in seinem namen'. es folgen, mit fließendem übergang, 'die frage' und 'die zeitraffer' - nach den insgesamt 20 minuten nutzt das publikum diese erste gelegenheit zu applaudieren, und uns fällt erst jetzt der erste stein vom herzen. neben einem 'hallo' und gelegentlichem 'danke' sind ansagen auch diesmal die ausnahme, um nichts 'kaputtzuquasseln'. für 'er spricht:' erhalten wir an der akustik-gitarre unterstützung durch das 'my tea dream'-herz corinna. dieser gastauftritt ist zwar abgesprochen, aber nicht geprobt, und wir sind erstaunt, wie reibungslos alles klappt! nach 'darum!scHmERZ.', 'schmetterlings traum', 'katharsis' und 'wenn du mich fragst...' folgt eine sehr frühe (und einmalige...) version von 'sargsteinschlag', bevor 'elend.' (incl. einer improvisation über 'lachnummer') und ein brachiales 'lautlossagen' den auftritt mit einem fast halbstündigen 'doppelpack' vorerst beenden.

unsere aufmerksamen zuhörer (die diese bezeichnung tatsächlich größtenteils verdienten, da uns viele durch das konzert mit geschlossenen augen folgten) hatten deutlich hörbar lust auf mehr, und so gestatten wir uns, zu einer zugabe erneut zu erscheinen. nachdem sich alex darin versucht hatte, 'd.' ungefähr (...!?) eine oktave tiefer zu singen, spielen wir als so gedachten 'rausschmeißer' das intrumentalstück 'statt blumen', und zwar gänzlich unverstärkt mit akustik-gitarre, kinderklavier, geige und bongos - bis in den bar-raum herrscht aufmerksame stille bis zur letzten note - der krönende abschluß eines perfekten tages! deswegen belassen wir es auch bei dieser zugabe, obwohl der großteil des publikums gerne noch etwas gehört hätte.

und wieder stand am ende ein sehr aufbauender kommentar - steffi, eine der jfs-veranstalterinnen, schwärmte von einem 'höhepunkt des jahres'...