:: konzert-tagebuch ::

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25.10.1997

jugendfreizeitstätte seesen

mit niemandem...

ziemlich genau ein jahr nach unserem ersten (und sehr gelungenen...) konzert in der seesener jfs bot man uns an, erneut dort aufzutreten. und zwar mit der freiheit, den gesamten abend alleine zu gestalten. über diese möglichkeit waren wir natürlich mehr als glücklich, schon wegen der tatsache, daß wir im prizip so viel und lange spielen können, wie wir wollen! außerdem können wir dadurch über den tag sehr ausgiebig am sound und der bühne basteln, sowie mit ein paar neuen ideen experimentieren: wir besorgten einen video-projektor und stefan schnitt für jedes stück, das wir spielen wollten, ein kleines filmchen zusammen. im bühnenhintergrund brachten wir eine leinwand an (die in etwa aussah wie eine zersplitterte scheibe...), der rest war wieder in schwarzen samt gekleidet und mit kerzen ausgestellt. die projektionen und kerzen bildeten die einzige beleuchtung während des auftritts (wir wollten nicht, daß uns jemand für eine disco hält...).

zeitlupenaufnahmen einer startenden rakete und flüge über gewaltige naturlandschaften bilden anstelle einer 'vorgruppe' den auftakt des abends in der erneut gut gefüllten jfs. aufgrund einer kleinen panne gibt es dazu aber keinen ton (von dem aber auch keiner was wußte - das ist das tolle an kunst: man kann immer sagen 'nee, das muß so sein...'), und erstaunlicherweise hat das zur folge, daß sich nach kurzer zeit alle nur noch flüsternd verständigen (ein freund nannte das später 'sakrale stimmung'...).

nach zehn minuten 'sakraler stimmung' beginnen wir schließlich - die stille nutzend - mit zarten windspielen und kaum hörbaren obertönen: das extrem ruhige intrumentalstück 'herbstwasser' eröffnet unser konzert fast so, wie wir das im jahr zuvor beendeten. im fließenden wandel entstehen daraus 'in seinem namen', 'schmetterlings traum', 'aus angst vor nähe' und 'die zeitraffer', gefolgt von 'elend./lachnummer', einer neuen version von 'sargsteinschlag', 'ex.', 'die frage' und 'pokrzywa'. nach einer klitzekleinen pause, die wir benötigen, um stefans bass umzustimmen, erleben die anwesenden gleich drei premieren: als erstes das stück, welches dieser homepage den namen gab - 'das blaue zimmer.' als zweites unsere antwort auf die presse-behauptung, wir wären 'gothic rock': ein super, super, super, unglaublich, wahnsinnig und allesdageweseneindenschattenstellend düsteres instrumentalwerk namens 'von hier oben sieht alles ganz anders aus', das wir für all seine aufopferungsvolle mitarbeit an 'ex.' und unseren konzerten marc widmen (wir machen heute sogar mal ein paar kurze ansagen!). nachdem wir damit fertig sind und sich die leute wieder beruhigt haben (wer's kennt, weiß was wir meinen: 'davor graute uns den ganzen abend.' - antwort von marc, mit einem breiten grinsen quer durch den raum gebrüllt: 'wenn wir das gewußt hätten - uns auch!') kam als drittes das noch sehr junge 'sie Sucht' - und danach als finale fast obligatorisch 'lautlossagen'.

damit hatte das publikum nach gut zwei stunden /'angstalt/ immer noch nicht genug, und da wir ebenfalls noch lust zu spielen hatten, war es kein problem, uns sogar zwei zugaben abzuringen. wir spielen in der ersten 'darum!scHmERZ.' und 'd.' (diesmal in der richtigen lage...), und abschließend 'er spricht:'.

der tag endete gekonnt und ausgelassen im bad salzdethfurter 'mob'...
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