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:: konzert-tagebuch ::

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22. april 2006

k9, berlin

mit der lemmaglamourband & metrodiv
(leider ohne christiane)

für eine adäquate darstellung der geschehnisse müssen wir die uhren erst einmal auf den vorabend zurückdrehen. den vertrieb ich mir nämlich mit rettich auf der megaparty mit den gewinnern des zweiten open music contest. rettich, melli (mr.twiggles) und m. backstage beim omc#2 wir sahen großes von mapletree, jammin*inc und recepteur mondial, für diesen bericht wesentlich ist jedoch in erster linie das zusammentreffen mit den jungs (und melli) von mr.twiggles. diese truppe hat nicht nur ein beeindruckendes feuerwerk an rockmusik abgezündelt (großartige ideen treffen auf gold in der stimme), sondern verstanden sich auch auf hochprofessionelle after-show-parties -- und sie hatten die neue tool-single dabei! kurzum, rettich und ich hielten die innere rock'n'roll-gegenwehr nur mit mühe eine viertelsekunde aufrecht und gaben uns dann den verlockungen der eigenen unvernunft geschlagen. melli löffelte einen paprika-nuß-brotaufstrich mit kirschlollies aus, das inspirierte uns zu einem gute-nacht-bier im wohnmobil der peanutbutter-band (so oder ähnlich soll es sich abgespielt haben...). das dauerte jedenfalls länger. gegen halb acht fanden wir ins bett, ganz deutlich unvergeßlich. wir haben euch ins herz geschlossen :-)

kehrseite war die notwendigkeit, schon vier stunden später nach berlin abzureisen. ein schnitzel mit ketchup im brötchen von der tanke (irgendwo im hinterland): hilfe, rock'n'roll zum frühstück! wo ist die kunst hin? die müssen wir wohl bei christiane hinterlegt haben, denn leider kann sie an diesem abend nicht dabei sein. aber wir sind ja ziemlich flexibel und sehen das als möglichkeit für experimente: ohne geige wird dies ein sehr rauhes konzert, quasi komplementär zum hochzeits-auftritt. das war der plan.

stefan und norman fuhren mit anhänger ab hildesheim, kurz vor berlin haben wir sie tatsächlich unerkannt überholt. in rettichs shuttle schwelgten wir noch etwas (die mr.twiggles-cd glaube ich zwei mal durchgehört), hatten einen ganz bunten reisesoundtrack an bord (»home« von the gathering, »cha cha cha« von emf, »soundtracks for the blind« von swans, »dazwischen« von goethes erben und zur einfahrt in die metropole »particles and waves« von cranes). beim ersten blick auf den funkturm habe ich es dann wirklich begriffen: wir spielen in berlin.

wir sind fast pünktlich, wiedersehen mit mart, und metrodiv sind auch schon da -- großes hallo im k9. der backstage-bereich entpuppt sich als eigenes gebäude mit küche, dusche und spielwiese, die auch zum schlafen umgenutzt werden kann; grandios! wir können auch jetzt schon sagen, daß organisation und service von uns alle sterne bekommen, die sie haben möchten. als wenig später auch stefan und norman mit dem equipment eintreffen, beginnen die kreativen gedankenspiele zum bühnenaufbau. normans schlagzeug droht allen raum zu beanspruchen -- tetris-versierte sind hier klar im vorteil. die techniker olli und micha kämpfen noch mit einem phasenproblem (brummen über die pa), am ende können wir selbst kaum glauben, daß doch alles auf die bühne ging. als auch lemmaglamour eintreffen und noch eine bass-anlage beisteuern, stellt sich heraus, daß von der spielreihenfolge des abends alle statistisch möglichen varianten mindestens einmal als offiziell galten. obgleich uns metrodiv eine zeitlang zum headliner machen wollten, bleibt es nach einer unklaren stunde später doch bei der begehrten mittelposition ;-)

micha und olli haben offenbar spaß an ihrer arbeit -- etwas besseres konnte uns nicht passieren; endlich mal wieder ein richtiger soundcheck... für die beiden geht nochmal unsere sternentüte auf. was zwischen soundcheck und auftritt geschah lief leider an mir vorbei -- die vornacht forderte was schon damals ihr war: schlaf. ich funktionierte daher notgedrungen die bereits erwähnte spielwiese um, und kam auch erst wieder zu mir, als es tatsächlich losgehen sollte. ganz seltsames gefühl, vom bett auf die bühne zu gehen. leider verpaßte ich so auch unsere ansage im programm:

»... dann kommen /'angstalt/, und die werden euch wegblasen.«

los ging's mit einer etwas brachialeren fassung von »stummheit begangen«, dem instrumental, mit dem wir schon (aber ganz anders) das hochzeits-konzert eröffneten. dicht gefolgt von »in seinem namen«, und trotz einiger gleichlaufschwankungen dürfte ab hier die marschroute klar gewesen sein: heute wird mal alles aufgerissen. die setlist:
  • stummheit begangen
  • in seinem namen
  • so gut wie neu
  • die zeitraffer
  • kolerika
  • aus angst vor nähe...
  • für eine hand voll zucker
  • lautlossagen (l'esclave de l'amour)


uns selbst hat überrascht, daß »lautlossagen« nach etlichen jahren wieder ins programm gefunden hat. das tat gut, allerdings sollten wir es wieder öfter spielen, einige passagen haben viel fantasie gebraucht... wie auch immer, dieser abend fühlte sich groß an. es hat uns viel gegeben, hier spielen zu können. aber es wurde auch genommen: nach dem konzert wurde ein plektrum entwendet! vielleicht sollten wir doch mal über merchandising nachdenken...