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.eins.

(frühjahr 1996)

theben [instrumental] · katharsis · d. · sargsteinschlag (version) [instrumental] · in seinem namen · lautlossagen (l'esclave de l'amour)

katharsis

ein lied für all die schmerzen
die du mir heut schenkst.
ich hab jetzt lang genug umsonst gehofft,
daß du an mich denkst.

will keine faulige entschuldigung,
nur damit du's weißt!
ich hatte dir vertraut,
falls du weißt was das heißt...

    dein mitleid ist ja rührend,
    deine gnade grenzenlos...
    'ist doch besser für uns beide...'
    welch ein segensreicher trost!

    das kleine etwas existenz,
    daß ich jetzt noch bin,
    kann grad noch dieses liedchen schreiben
    und rottet vor sich hin...
 
ein lied an all die anderen,
in denen ich mich täuschte 
    — gibt es keinen engel mehr,
       der einen prinzen sich erträumt?
 
ein lied an all die schweiger,
deren meinung ich jetzt bräuchte
    — ich kann nicht länger warten,
       eure frist habt ihr versäumt!
 
    die große hoffnung... ich schlepp mich weiter...
    durch all die leeren menschen...
    und dann find ich dich... irgendwann...
    und dann hat sich das alles gelohnt...
 
           geht aus dem weg — geht aus dem licht
           versperrt mir nicht die herzen — versperrt mir nicht die sicht
           laßt mich sie sehen und sie meine trüben augen färben,
           mich von innen küssen und das meiste in mir sterben...
 
           dann bin ich rein!

d.

seit du weg bist friert mein herz
und ich träum s/w ohne ton

seit du weg bist werd ich alt
kann nicht mal weinen — doch was macht das schon...

seit du weg bist ist mir kalt
und ich spüre keine sonnenstrahlen mehr
 
seit du weg bist hab ich angst
daß du so tust als ob nichts gewesen wär...

    mir ist als würd ich irgendwas verliern —
        jeden tag ein kleines stück.
    mir ist als würd ich dich verliern —
        und es bleibt nichts mehr zurück...

        schreib mir lange briefe!
        ruf mich doch mal an!
        und wenn du an uns denkst
        zünd ein paar kerzen an...

        schreibst nicht mal 'ne karte.
        rufst mich auch nie an.
        du hast mich schon vergessen...
        tut mir leid...
        und ich hab dir vertraut...

    mir ist als hätt ich dich verlorn —
        jeden tag ein kleines stück.
    mir ist als hätt ich ständig nur verlorn —
        warum immer ich?!?

in seinem namen

dort sind die bilder eines gottes
sie setzten farben auf des höchsten thron
seht nicht direkt in ihre sonnen
euch zurückzuholen — sie warten schon

dort sind die worte eines gottes
er legte wert auf den gepflegten ton
hört nicht zu sehr drauf, was sie sagen
was sie im schilde führen — ihr wißt es schon!

	es ist nur inspiration
	vage skizzen und umrisse
	sucht den höchsten in euch selbst
	und nicht in bildern oder worten!

»während wir stehen fällt der schatten hin.
morgensonne entwirft die erste zeichnung.
blühen ist ein tödliches geschäft —
doch wir haben uns einverstanden erklärt:
wir leben...«

(mick)

lautlossagen (l'esclave de l'amour)

i. schweigegelübte

wenn ich dich jetzt bitten würde: 'laß uns über's schweigen sprechen', würdest du mich anlächeln und schweigen? nein. du verstehst mich nämlich nicht. du würdest eher fragen, was das soll, denn du wüßtest nichts zu sagen, und das ist etwas anderes als schweigen, wie ich es meine. du verstehst mich nicht. laß uns von etwas anderem schweigen.

ii. betritt sie den saal

i:

sie spricht nicht zuviel
und sie zu verstehn
ist wie einen traum zu deuten
 
sagt ganze welten
ohne worte
belebt sie den raum
 
wir verschwiegen uns die zeit
schätzten uns nicht glücklich
sondern waren es einfach
 
eichten die sinne
öffneten uns
und waren frei!

ii:

zogen uns — in uns — zurück
nicht jeder für sich
sondern einvernehmend
 
beschwiegen probleme
von unermeßlicher
unbedeutsamkeit
 
in einem leben
in dem man viel zu oft
verspricht...
 
bauen nicht auf leeren worten
um rein zu erstehen
in erfülltem schweigen
 
nicht wer nicht spricht 
ist stumm
da wer nichts sagt.
 
und so erstrahlt in uns
wie niemand sagen kann:
»ich habe nachgedacht...«

iii:

heilnachtsabend
ballerina
kerzen — rosen — wein
 
sagt eigne inseln
ohne bewegung
verläßt sie den raum,
 
ist nicht mehr ganz allein
 
und wer weiß?
 
wo wird sie sein?
wer wird sie sein?
wem wird sie sein?
 
bis zum nächsten mal.